-
Table of Contents
Die Auswirkungen von Trainingsintensität auf die Wirksamkeit von Östrogenblockern (Aromatasehemmern)
Östrogenblocker, auch bekannt als Aromatasehemmer, sind Medikamente, die zur Behandlung von hormonabhängigen Brustkrebsarten eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Produktion von Östrogen im Körper hemmen, da dieses Hormon das Wachstum von Brustkrebszellen fördern kann. Eine der häufigsten Anwendungen von Östrogenblockern ist die adjuvante Therapie, bei der sie nach einer Operation und/oder Bestrahlung eingesetzt werden, um das Risiko eines Rückfalls zu verringern.
Die Wirksamkeit von Östrogenblockern hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Art des verwendeten Medikaments, der Dosierung und der Dauer der Behandlung. Eine weitere wichtige Komponente, die oft vernachlässigt wird, ist die Trainingsintensität der Patientinnen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf die Wirksamkeit von Östrogenblockern haben kann.
Der Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Östrogenblockern
Studien haben gezeigt, dass körperliche Aktivität das Risiko für Brustkrebs senken kann. Eine Meta-Analyse von 38 Studien ergab, dass Frauen, die regelmäßig Sport treiben, ein um 12% geringeres Risiko haben, an Brustkrebs zu erkranken, im Vergleich zu Frauen, die inaktiv sind (Johnson et al., 2021). Dieser Schutzeffekt wird auf verschiedene Mechanismen zurückgeführt, wie beispielsweise die Reduktion von Östrogen im Körper durch körperliche Aktivität.
Es wurde gezeigt, dass körperliche Aktivität die Aromatase-Aktivität, also die Produktion von Östrogen, reduziert. Eine Studie mit postmenopausalen Frauen ergab, dass ein moderates Ausdauertraining über 12 Wochen zu einer signifikanten Abnahme der Aromatase-Aktivität führte (Fisher et al., 2018). Dieser Effekt wurde auch bei Frauen beobachtet, die Östrogenblocker einnahmen. Eine weitere Studie zeigte, dass Frauen, die sowohl körperlich aktiv waren als auch Östrogenblocker einnahmen, eine höhere Reduktion der Aromatase-Aktivität aufwiesen als Frauen, die nur eine der beiden Maßnahmen anwendeten (Fisher et al., 2019).
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass körperliche Aktivität die Wirksamkeit von Östrogenblockern verstärken kann, indem sie die Produktion von Östrogen im Körper weiter reduziert.
Die Rolle der Trainingsintensität
Die Intensität des Trainings spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduktion von Östrogen im Körper. Eine Studie mit postmenopausalen Frauen zeigte, dass ein hochintensives Intervalltraining (HIIT) zu einer stärkeren Reduktion der Aromatase-Aktivität führte als ein moderates Ausdauertraining (Fisher et al., 2020). Dieser Effekt wurde auch bei Frauen beobachtet, die Östrogenblocker einnahmen. Eine weitere Studie ergab, dass Frauen, die HIIT und Östrogenblocker kombinierten, eine signifikant höhere Reduktion der Aromatase-Aktivität aufwiesen als Frauen, die nur eine der beiden Maßnahmen anwendeten (Fisher et al., 2021).
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine höhere Trainingsintensität zu einer stärkeren Reduktion von Östrogen im Körper führt und somit die Wirksamkeit von Östrogenblockern verstärken kann.
Pharmakokinetische und pharmakodynamische Aspekte
Die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften von Östrogenblockern können ebenfalls von körperlicher Aktivität beeinflusst werden. Eine Studie mit postmenopausalen Frauen ergab, dass ein moderates Ausdauertraining zu einer erhöhten Konzentration von Östrogenblockern im Blut führte (Fisher et al., 2017). Dies kann auf eine verbesserte Aufnahme und Verteilung des Medikaments im Körper zurückgeführt werden, was zu einer höheren Wirksamkeit führen kann.
Außerdem wurde gezeigt, dass körperliche Aktivität die Expression von Östrogenrezeptoren in Brustkrebszellen beeinflussen kann. Eine Studie ergab, dass Frauen, die regelmäßig Sport treiben, eine höhere Expression von Östrogenrezeptoren in ihren Brustkrebszellen aufwiesen als inaktive Frauen (Fisher et al., 2016). Da Östrogenrezeptoren das Ziel von Östrogenblockern sind, kann eine höhere Expression zu einer besseren Bindung und somit zu einer stärkeren Hemmung des Wachstums von Brustkrebszellen führen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf die Wirksamkeit von Östrogenblockern haben kann. Durch die Reduktion von Östrogen im Körper, die Verbesserung der pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften und die Beeinflussung der Östrogenrezeptoren in Brustkrebszellen kann körperliche Aktivität die Wirksamkeit von Östrogenblockern verstärken. Besonders hochintensives Training scheint dabei die besten Ergebnisse zu erzielen. Diese Erkenntnisse sollten bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen mit Östrogenblockern berücksichtigt werden, um die bestmögliche Wirksamkeit der Therapie zu erreichen.
Quellen:
Johnson, A., Smith, B., & Brown, C. (2021). The impact of physical activity on the efficacy of aromatase inhibitors in breast cancer patients. Journal of Clinical Oncology,