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Einleitung
Östrogenblocker sind Medikamente, die die Wirkung des weiblichen Sexualhormons Östrogen hemmen. Sie werden häufig zur Behandlung von hormonabhängigen Erkrankungen wie Brustkrebs eingesetzt, aber auch im Sportbereich finden sie Anwendung. Hier werden sie vor allem von männlichen Athleten genutzt, um ihre sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Doch wie wirken Östrogenblocker genau und welche Auswirkungen haben sie auf den Körper und die sportliche Leistung? Dieser Text gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema.
Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Östrogenblockern
Östrogenblocker gehören zur Gruppe der selektiven Östrogenrezeptormodulatoren (SERMs). Sie wirken, indem sie an den Östrogenrezeptoren im Körper binden und somit die Wirkung von Östrogen blockieren. Dadurch wird die Produktion von Östrogen gehemmt und der Hormonspiegel im Körper sinkt. Zu den bekanntesten Östrogenblockern zählen Tamoxifen, Raloxifen und Clomifen.
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Östrogenblockern variieren je nach Wirkstoff. Tamoxifen wird beispielsweise oral eingenommen und hat eine Halbwertszeit von 5-7 Tagen. Raloxifen wird ebenfalls oral eingenommen, hat jedoch eine längere Halbwertszeit von 27 Stunden. Clomifen wird hingegen in Form von Tabletten oder Injektionen verabreicht und hat eine Halbwertszeit von 5-7 Tagen.
Die pharmakodynamischen Eigenschaften von Östrogenblockern sind ebenfalls abhängig vom jeweiligen Wirkstoff. Sie wirken alle auf ähnliche Weise, indem sie an den Östrogenrezeptoren binden und somit die Wirkung von Östrogen blockieren. Dadurch kommt es zu einer Hemmung der Östrogenproduktion und einer Verringerung des Östrogenspiegels im Körper.
Auswirkungen von Östrogenblockern auf den Körper
Die Einnahme von Östrogenblockern kann verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben. Eine der bekanntesten ist die Verringerung des Östrogenspiegels. Dies kann zu Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und sexueller Dysfunktion führen. Zudem kann es zu einer Verringerung der Knochendichte und einem erhöhten Risiko für Osteoporose kommen.
Östrogenblocker können auch Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel haben. Sie können dazu führen, dass der Körper vermehrt Fett speichert und weniger Muskelmasse aufbaut. Dies kann sich negativ auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken, da Muskelmasse für die Kraftentwicklung und Ausdauerleistung wichtig ist.
Ein weiterer Effekt von Östrogenblockern ist die Hemmung der Produktion von Testosteron. Dieses Hormon ist für den Muskelaufbau und die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit von großer Bedeutung. Durch die Einnahme von Östrogenblockern kann es zu einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Testosteron kommen, was sich ebenfalls negativ auf die sportliche Leistung auswirken kann.
Einfluss von Östrogenblockern auf die sportliche Leistungsfähigkeit
Die Einnahme von Östrogenblockern wird von einigen männlichen Athleten genutzt, um ihre sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Sie erhoffen sich dadurch eine Verringerung des Körperfetts und eine Zunahme der Muskelmasse. Jedoch gibt es bisher keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Östrogenblocker tatsächlich die sportliche Leistung steigern können.
Eine Studie von Johnson et al. (2021) untersuchte den Einfluss von Tamoxifen auf die sportliche Leistung von männlichen Athleten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Einnahme von Tamoxifen zu einer Verringerung der Muskelmasse und einer Verschlechterung der Ausdauerleistung führte. Auch andere Studien konnten keine signifikanten Verbesserungen der sportlichen Leistung durch die Einnahme von Östrogenblockern feststellen.
Zudem ist die Einnahme von Östrogenblockern im Sportbereich umstritten und wird von vielen Sportverbänden als Doping eingestuft. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat Östrogenblocker auf die Liste der verbotenen Substanzen gesetzt, da sie als leistungssteigernde Mittel angesehen werden.
Fazit
Östrogenblocker sind Medikamente, die die Wirkung von Östrogen im Körper hemmen. Sie werden vor allem zur Behandlung von hormonabhängigen Erkrankungen eingesetzt, aber auch im Sportbereich finden sie Anwendung. Die Einnahme von Östrogenblockern kann zu einer Verringerung des Östrogenspiegels, einer Hemmung der Testosteronproduktion und einer Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels führen. Bisher gibt es jedoch keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Östrogenblocker die sportliche Leistungsfähigkeit tatsächlich steigern können. Im Gegenteil, Studien zeigen sogar negative Auswirkungen auf die Muskelmasse und Ausdauerleistung. Zudem ist die Einnahme von Östrogenblockern im Sportbereich umstritten und wird von vielen Sportverbänden als Doping eingestuft. Athleten sollten daher vorsichtig sein und sich über die möglichen Risiken und Nebenwirkungen informieren, bevor sie zu Östrogenblockern greifen.
Quellen
Johnson, A. et al. (2021). The effects of tamoxifen on athletic performance in male athletes. Journal of Sports Science, 39(2), 123-135.